Dienstag, 22. Juli 2014

Freilauf für die Kleinen

Natürlich können unsere Kleinen nicht ihr ganzes Leben in einem winzigen Vogelkäfig und auch nicht in der etwas größeren Hundebox verbringen. Die Hühner müssen raus ins Grüne, in ein eigenes Gehege, mit Stall und einem Platz zum Scharren - ihr eigenes Reich. Also bauten M und unser Nachbar ein Gehege für die Kleinen. Am nächsten Tag brachten M und ich vor dem Maschendraht zur Sicherheit Kaninchengitter an, denn die Küken sind so klein, dass sie aus dem Gatter ausbrechen könnten und die Hundepfoten könnten in das Gehege hineinpassen. Da beides unerwünscht ist, bastelten M und ich fast einen ganzen Nachmittag lang unter einer unerbitterlich glühenden Sonne ein (hoffentlich) ausbruchsicheres Gehege, das wir dann auch noch mit den von der Hofpflasterung übrig gebliebenen Steinen absicherten.


Gleich an diesem Tag durften die Küken einziehen. Sie haben inzwischen fast ein komplettes Federkleid und können die lauen Sommernächte gut und gern in dem für den Winter geeigneten Stall verbringen. Außerdem mussten sie endlich raus aus dem Wohnzimmer, denn die Hühner sind vor allem gegen die Abendstunde, wenn man gemütlich einen Film schauen möchte, unerträglich laut und machen zudem ein ganz schönes Streu-Chaos in der Wohnung.


M und ich setzten sie in ihren neuen Stall und sperrten sie dort für etwa eine Stunde ein, damit sie sich an ihn gewöhnten und die dämmrige Sicherheit zu schätzten lernten. Nach der Stunde öffneten wir die Tür ins Grüne und warteten gespannt darauf, wie sie die ersten Gräser zupften - doch wir warteten vergebens: Sehr lang! Die Kleinen sind schüchtern und trauten sich nicht in die begrenzte Freiheit ihres neuen Geheges - erst ein paar Kleeblätter und Haferflocken brachten sie auf den Geschmack.


Inzwischen fressen sie fast nur noch, was sie im Gehege finden, statt des Kükenstarters. Erst wenn es dämmrig wird oder zur warmen Mittagsstunde ziehen sie sich in den Stall zurück und fangen laut an zu pfeifen, bevor sie in tiefen Schlummer verfallen. M oder ich schleichen uns dann zum Stall und schließen die Tür - Gute Nacht Hühner, schlaft gut und träumt etwas Schönes.

PS: Nachdem das Gehege stand, stellten wir vier aus dem Blumenweg fest, dass der Garten nur darauf gewartet hatte. Es fügt sich direkt dort ein und füllt eine ungenutzte Lücke sinnvoll aus.

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